Die schönste Route Chiles ist die 1350 km lange Carretera Longitudinal Austral Presidente Pinochet, die Ruta CH-7. Zumindest für uns. Sie verläuft von Puerto Montt bis nach Villa O’Higgins. Nirgend sonst haben wir so eine farbenprächtige Landschaft gesehen wie auf dieser Route. Hinter fast jeder Kurve lauert ein atemberaubendes Landschaftsbild. Die intensivsten Blautöne konkurrieren hier pausenlos miteinander. Für Biker und Motorist_innen – ein Paradies.
Von Puerto Montt nach Hornopirén
Der erste Streckenabschnitt führte uns bis nach Hornopirén, das nördliche Tor der Carretera Austral.
Dort befindet sich die Fährverbindung nach Caleta Gonzalo .
Die Fährverbindung ist in zwei Streckenabschnitte unterteilt. Der erste Streckenabschnitt führt bis Leptapu, danach geht es für wenige Kilometer weiter per Kleinbus oder mit dem eigenen Fahrzeug bis zur zweiten Überfahrt im Golf von Ancud nach Caleta Gonzalo.
Von Hornopirén nach La Junta
Unser zweiter Track ging meist über Schotterstraßen bis nach La Junta.
Noch vor Chaiten liegt die Küstengemeinde Santa Barbara mit einem sehr schönen Strandabschnitt. Ein idealer Ort für eine Fahrpause. Bei Puerto Cárdenas überquert man den Lago Yelcho, ein tiefblauer See in einer idyllischen Landschaft.
Da es zu der Zeit Straßenarbeiten mit vielen Straßenarbeitern an der Ruta CH-7 gab, war es sehr schwer eine Übernachtung zu finden. Im ausgebauten Dachgeschoss einer Familie bekamen wir dann doch noch ein Zimmer. Leider brauchte der Hausherr morgens recht lange im einzigen Badezimmer, aber macht nichts, diese Übernachtung bleibt unvergessen.
Von La Junta nach Villa Cerro Castillo
Track drei ging weiter von La Junta bis wenig südlich von Villa Cerro Castillo.
Teppichfabrik Puyuhuapi
Rund 50 km südlich von La Junta befindet sich der Ort Puyuhuapi. In den 30 er Jahren besiedelten 4 Deutsche diesen einsamen Fleck der außer einer Verbindung zum Meer vordergründig nicht viel zum Bieten hat.
Grund war hier wohl in erster Linie ein Siedlungsgebiet für weitere Sudetendeutsche zu errichten.Nazideutschland brauchte jedoch ab 1938 die Männer als Soldaten und so war es bis Kriegsende nicht mehr möglich ein Ausreisevisum zu bekommen, lediglich ihre Familien konnten noch nachziehen.
Die vier waren durch regelmäßigen Funkkontakt weiterhin mit Deutschland verbunden. Mit finanzieller und materieller Hilfe der Gebrüder Übel aus der alten Heimat, die dort eine Teppichfabrik unterhielten, gründeten die vier 1945 in Puyuhuapi eine Textilfabrik. Zugute kam hierbei, dass einer der Niedergelassenen, Walter Hopperdietzel, ein ausgebildeter Textilkaufmann war. Das Geschäft florierte, Arbeiter_innen wurden benötigt, und so entstand nach und nach das kleine Dörfchen Puyuhuapi. Die Teppichfabrik ist nach wie vor eine Manufaktur und nimmt gerne von weltweit Bestellungen entgegen.
Ventisquero Colgante
Rund 20 km südlich von Puyuhuapi ist links die Zufahrt zum Nationalpark Queulat. Dort kann man den hängenden Gletscher Ventisquero Colgante (Höhe 200 m) bewundern. Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Blick auf den Gletscher zu erhaschen. Wer hier nur kurz verweilen möchte, der gelangt durch einem nur 5 Minuten Fußweg zu einem schönen Aussichtspunkt mit Sicht auf den Gletscher und zwei Flüssen die hier im Canyon zusammen fließen. Wer näher und höher möchte für den ist der etwa 3 km weite Weg zum Mirador Ventisquero Colgante zu empfehlen. Er führt durch ein schönes Waldgebiet bergauf und…es lohnt sich .
Von Villa Cerro Castillo über Puerto Rio Tranquilo und Cochrane weiter zum Grenzort Chile Chico
Unser fünfter Track führte uns zu unserem südlichsten Punkt auf der CH-7, nach Cochrane. Aus zeitlichen Gründen nicht weiter nach Villa O’Higgins, da wir noch u.a. zum Torre de Peine und in den Norden Chiles reisen wollten – das nächste Mal dann.
Unbedingt sehenswert sind die atemberaubende Felsformationen der Grotten im Lago Gral Carrera. Von Puerto Rio Tranquilo fahren Boote zu den kleinen Inseln am Randbereich des türkisfarbenen Sees.
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