Die Küstenregion Ecuadors besitzt eine Länge von rund 500 km und einer Breite von 200 km.
Fruchtbare Schwemmebenen und Hügellandschaften tragen dazu bei, dass etwa die Hälfte der ecuadorischen Bevölkerung hier lebt, obwohl die Küstenregion nur eine Fläche 80 000 km² besitzt, etwa ein Viertel der Landesfläche.
In Ecuador ist es ohne Probleme möglich 5000 Höhenmetern in einem halben Tag zu bewältigen und von einem extremen Bergklima zum milden Küstenklima zu wechseln.
Den ersten Stopp machten wir in Boca de Briceño, einem kleinen Küstenort mit Übernachtungsmöglichkeiten.
Es war ein Werktag im November und der Strand war wie ausgestorben. Geschlossene Fast-Food-Tiendas und Restaurants geben eine Ahnung davon, dass sich hier eventuell an Wochenenden und Feiertagen auch Menschen begegnen.
Klima
Die Küste von Ecuador ist klimatisch zweigeteilt in einen tropisch-feuchten Norden und einen semiariden Süden. Grund dafür ist, dass der kalte Humboldtstrom bei etwa 1° südlicher Breite nach Westen Richtung Pazifik umlenkt. Die Grenze bildet dabei in etwa die Gemeinde Manta. Demnach ging unsere Fahrt nur durch den tropisch-feuchten Norden, wobei wir nur das „feucht“ bemerkten.
Provinz Esmeraldas
Die Provinz Esmeralda bietet vor allem im Süden der gleichnamigen Stadt schöne Strände.
Nach Norden fahrend gelangt man über die E15 Troncal del Pacifico in diese Provinz. Vorbei an Jama, einem kleinen Fischerstädtchen und Pedernales.
Noch 3 km vor Tonchigüe zweigt die Straße nach links auf die Via Galera Same. Nach weiteren 10 km zweigten wir bei 0°48’58“ N 80°00’19“W nach rechts ab und fanden diesen schönen Strandbereich:
In diesem Küstembereich zwischen Tonchigüe und Galera gibt es wohl keine Gemeinden, jedoch zahlreiche Unterkünfte. Darunter auch ein paar Eco-Lodges. In der Regel bedeutet hier Eco-Lodge, weniger Komfort, dafür höhere Preise. Eine biologische Kläranlage haben wir nirgends entdecken können. Das heißt lieblose(s) Gemeinschaftsplumsklo(s), Gemeinschaftsdusche(n) anstelle einer eigenen Badezimmers zu maßlos überhöhten Preisen.
San Lorenzo, der Norden
San Lorenzo ist ein kleiner Küstenort am Naturreservat Manglares Cayapas-Mataje. Es ist wohl eines der wichtigsten Gemeinden für die im Norden von Ecuador lebenden Afroecuadorianer_innen, die rund 7% der Ecuadorianischen Bevölkerung ausmachen.
Grund für unseren Abstecher nach San Lorenzo war unser Bedarf nach Benzin. Seid über 200 km Fahrt begegnete uns keine intakte Tankstelle mehr und unserer Ersatzkanister war auch schon geleert. Sämtliche Tankstellen, die uns unser Garmin anzeigte waren geschlossen.
Wir waren uns sicher in San Lorenzo werden wir fündig. Doch wir wurden enttäuscht. Was wir vorfanden, war eine turbulente, dreckige Stadt mit verrottenden und versifften Geschäften, die uns das Weite suchen ließen. Der regionale Benzinbedarf wird durch gefüllte 5 Liter Kanister, die am Straßenrand erhältlich sind, gedeckt.
An einer Straße außerhalb von San Lorenzo fanden wir dann eine Tankstelle, die abseits der regulären Zapfsäulen Benzin anbot, die Autoschlange davor war entsprechend.
Ecuador ist ein Land, dass jährlich etwa 25 Millionen Tonnen Öl produziert, 0,6 % der Weltproduktion und leidet in manchen Regionen unter akuter Benzinknappheit. Diese Tatsache spricht Bände über die Infrastruktur und Organisationsfähigkeit dieses Landes.
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