Chiu Chiu ist ein Dorf 33 km nördöstlich von Calama in der Atacamawüste im Norden von Chile. Chiu Chiu heißt offiziell San Francisco de Chiu Chiu und ist vor allem bekannt durch seine wunderschöne Kolonialkirche.
Auch liegt Chiu Chiu am historischen Inka-Pfad. Dieser tangierte auch den ca. 10 km entfernten Pukará de Lasana eine Wohn- und Fluchtburg der Atacameños. Der kleine Ort Chiu Chiu hat nur rund 300 EinwohnerInnen und ist ganz sicher einen Ausflug wert.
Kolonialkirche von Chiu Chiu
Die Kolonialkirche von Chiu Chiu wurde 1611 erbaut und gilt seit 1951 als Nationalmonument Chiles. Eingangstür und Dach wurden aus Kaktusholz und Lederriemen errichtet. Im Kirchhof befinden sich noch die Gräber der früheren Padres.
Windkrafträder in der Atacamawüste
Auf der Fahrt von Chiu Chiu in Richtung Laguna Miscanti begegneten uns nicht nur ein heraneilender Güterzug sondern auch ein riesiges Areal mit Windkrafträdern, mitten in der Atacamawüste.
Die Windkrafträder befinden sich an der Ruta 23 südöstlich von Calama.
Laguna Miscanti und Laguna Miñiques
Die Laguna Miscanti befindet sich auf 4140 m Höhe in der Puna de Anden am Fuße des Vulkans Miscanti. Die Laguna Miscanti und die nahegelegene Laguna Miñiques nähren sich aus den Grundwasserzuflüssen der nahegelegenen Berge. Sie befinden sich beide in der Senke dieses abflußlosen Wassereinzugsgebietes.
Die Laguna Miscanti gilt als wichtiges Biotop des Nationalreservat Los Flamencos. Hier finden sich nicht nur Flamingos sondern auch die seltene Entenart Tagua Cornuda ist hier anzutreffen.
Auf der Fahrt weiter Richtung Grenzübergang Paso Sico, Ruta 23, bei 23°42’12“ S und 67°49’42“ W befindet sich eine Abzweigung nach rechts mit dem Hinweisschild Aguas calientes. Wir freuten uns auf warmes Wasser und vielleicht sogar ein Bad. Doch dann, nach etwa 500 m dieser Abzweigung folgend erstreckt sich ein sehr schöner Salar. Ein Aguas calientes der anderen Art.
Grenzübergang Paso Sico von Chile nach Argentinien
Die Weiterfahrt nach Paso Sico ging durch eine atemberaubend schöne Landschaft. Die Schotterstraße verläuft meist gradlinige, so dass man mit Genuss auch höhere Geschwindigkeiten fahren kann. Als wir dementsprechend eine Anhöhe ansteuerten, mahnte uns ein einsames Auto im angrenzenden Abgrund zur Vorsicht. Und tatsächlich eine plötzliche scharfe Rechtskurve war wohl Ursache für seinen Abflug.
Den Grenzübergang auf chilenischer Seite erreichten wir an diesem Tag erst in der Dunkelheit. Wir waren die einzigen an der Grenze und so stand die übliche Prozedur unter freundlicher Atmosphäre. Man sagte uns, dass der argentinische Posten erst nach ein paar Kilometer passiert wird.
Unterwegs dorthin lagen allerlei Autoteile am Straßenrand. Endlich sahen wir ein Gebäude. Dieses schien jedoch menschenleer. Dunkle Räume und ein paar herumstehende Eimer mit eingetrockneter Farbe. Keine Menschenseele, nicht mal ein eingerichtetes Bürogebäude konnten wir erblicken. Doch dann entdeckten wir Licht in einem hinteren Raum. Wir machten uns bemerkbar. Endlich Menschen in Uniform, etwa überascht, trotzdem: wir waren richtig. Da offensichtlich nur selten Leute diesen Grenzbereich passieren, musste erst ein Stromgenerator in Betrieb gesetzt werden, damit die computergesteuerte Grenzabwicklung auch funktionierte. Endlich. Wir zeigten unsere Pässe und dann kam die Frage: Wo ist der Stempel? Ich zeigte den Ausreisestempel von Chile. Nein, der war nicht gemeint, der Grenzbeamte suchte weiter. Naja, für den fehlenden Einreisestempel stehen wir ja jetzt hier. Ich verstand nicht und das lag nicht an meinem nicht ganz perfekten Spanisch. Kurz und gut:
Falls ihr die Grenze Paso Sico nach Argentinien passieren wollt, müsst ihr bereits die Ausreiseprozedur nach Argentinien in San Pedro de Atacama, 275 km von der Grenzstation entfernt, hinter Euch bringen.
Dort wird auch Euer Gepäck gecheckt. Wie sinnig. An der chilenischen Grenzstation wurden wir nicht darauf hingewiesen. Für uns hieß das in der Dunkelheit knapp 300 km zurück nach San Pedro de Atacama in Chile und dort einen schönen Schlafplatz in der Pampa suchen. Durch die Dunkelheit war leider nichts mehr von der schönen Umgebung zu sehen, und dann kam uns plötzlich zur selben Zeit ein Gedanke:
Das Auto im Abgrund! Peter riss das Lenkrad nach links, Stotterbremsung. Das war verdammt knapp. Wir standen am Abgrund, aber wir waren noch oben. Das einsame Auto war unser Schutzengel.
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