Potosí – Sucre – Cochabamba – Titicacasee – Copacabana

Auf der Fahrt nach Sucre, Rast in Potosí

Potosí

Potosí ist die Hauptstadt des gleichnamigen Departements. Sie liegt auf dem Altiplano in einer Höhe zwischen 3976 m und 4070 m am Fuße des Berges Cerro Rico. Cerro Rico, der reiche Berg, ist 4800 m hoch und hatte bedeutende Silber- und Zinnvorkommen. Vor allem die Silbergewinnung machte Potosí im 17. Jahrhundert weltberühmt und reich. Noch heute ist Potosí in erster Linie eine Bergarbeiterstadt. Allerdings kann heute in erster Linie nur noch Zinn- und Zinkerz, und nur noch untergeordnet Silber gewonnen werden. Die Menschen arbeiten wie früher unter härtesten Bedingungen. Stollen werden durch Dynamitsprengungen in den Berg getrieben. Eine Stollensicherung findet selten statt, so dass einzelne Gänge bei Sprengungen immer wieder einstürzen. Sicherer und einfacher wäre es, wenn der Berg als Ganzes nach und nach abgetragen würde, doch dies wurde abgelehnt. Der Berg soll in seiner Kegelform als Wahrzeichen der Stadt erhalten bleiben. Zum Schaden der Arbeiter, die Einwohner der Stadt.

Die Zeugen einer einst sehr reichen Stadt sind die zahlreichen  Kolonialbauten im Zentrum der Stadt. Diese sind auch Teil der Welterbeliste von UNESCO. Touristen werden durch Reiseunternehmen meist direkt an die Minen des Cerro Rico gebracht. Doch zuvor sollte man den berühmten Bergarbeitermarkt in Potosí besuchen, in dem man  – als kleines Geschenk für die Bergarbeiter – Dynamit und Cocablätter kaufen kann.

Vorweg: Im Zentrum der Stadt existieren Hostels und auch Hotels mit einem für den anspruchsvolleren Touristen akzeptables Angebot an Speisen. Jedoch: Durch die Höhenlage Potosís existiert keine Landwirtschaft im Umfeld. Die Armut der Bevölkerung und die somit nur marginal vorhanden Kaufkraft lassen nur wenige Gemüse- und Obsthändler in diese Stadt kommen. Ergo, es gibt, zumindest für die Einheimischen, nahezu weder Gemüse noch Obst zu kaufen. Es gibt allerdings verschiedene Restaurants, Chinesische, traditionelle und Schnell-Restaurants. Aber alle bieten nur die selbe eine Speise an: Ein kleines Stück Fleisch (meist nur Hähnchen) auf einer großen Portion Reis. Dazu Salat. Salat bedeutet in Potosí ein Stück Zwiebel in Essig/Öl eingelegt. Der Höhepunkt der Abwechslung war ein Restaurant, das Zwiebelstückchen in rot und in weiß servierte. Die Preise liegen meist bei einem Euro pro Gericht.

Die harte Arbeit, das karge Dasein,  gerade in Potosí wird die Bedeutung des Cocablätterkauens einem vor Augen geführt.

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Sucre ist die Hauptstadt von Bolivien und des Departments Chuquisaca. Sie ist Sitz des obersten Gerichtshofs. Der Regierungssitz ist allerdings aufgrund der schlechten Anbindung von Sucre in La Paz.

Parque Cretacico bei Sucre
Fußspuren von Dinosauriern an einer Wand gegenüber Parque Cretacico, Sucre
Ria-Helen Zühlke und Birgit Knoblauch, Parque Cretacico, Sucre
Parque Cretacico, Sucre

Durch seine Kolonialarchitektur ist auch diese Stadt auf der Welterbeliste von UNESCO . Für uns war der Anreiz nach Sucre zu fahren in erster Linie sein Parque Cretacico mit seiner berühmten Felswand mit gut erhaltenen Saurierfußspuren. Die Wand steht fast senkrecht und ist somit vom Park aus gut sichtbar. Insgesamt sollen dort 5000 Fußabdrücke von insgesamt 300 verschiedener Tierarten erhalten geblieben sein. Kann sein es waren dort mal 5000 Fußabdrücke erhalten, jetzt sind es nur noch ein Bruchteil. Der berühmte Horizont dieser Wand ist nicht zuletzt aufgrund der Erschütterungen durch die Kalksteinfabrik, die unmittelbar neben dem Park errichtet wurde, stark beschädigt worden. Die Lage bricht nach und nach ab. Das Paläontologische Institut der Universität Basel versucht gerade durch diesen Park, der sich zwischen Fabrik und Wand  erstreckt, und mit Hilfe der UNESCO und der Weltbank, die noch vorhandenen Fußabdrücke zu retten. Von Sucre aus fährt mehrmals täglich der „Dino-Truck“ zum Park.

kreative Verkehrserziehung in Sucre

Ansonsten ist Sucre geprägt durch seine Universität und somit seinen Studierenden. Restaurants, Bars, Kneipen und ein kulturelles Flair das nur in wenigen Städten Bolivien zu finden ist. Zumindest der zentrale Teil des Ortes, die Umgebung des Plaza, hebt sich zudem durch seine sauberen Straßen hervor. Als wir durch Sucre gefahren sind haben uns Zebras auf die Präsenz von Fußgängern hingewiesen. Verkehrs-erziehung für den regelosen Autoverkehr?

Track 2:

Von Sucre weiter Ruta 7 über Cochabamba, dann Ruta 4 Richtung Titicacasee.

 

 

Cochabamba, diese Stadt ist ein einziges Verkehrschaos inmitten von Markttreiben. Mehr hab ich über diese Stadt nicht zu sagen.

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Der Titicacasee hat eine Fläche von 8.288 Quadratkilometern und ist der größte See Südamerikas, 15,5 mal größer als der Bodensee. Er liegt auf 3810m Höhe und gehört zur Altiplano-Hochebene der Anden. Ein etwas größerer Teil des Sees gehört zu Peru. Als Schutz vor den Inkas bauten sich das Volk der Urus schwimmende Inseln auf denen sie noch immer ihre traditionelle Lebensweise pflegen. Sie stehen dem Tourismus nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen offen gegenüber. Organisierte Touren sind am einfachsten von La Paz aus zu buchen.

 

 

Titicacasee
Ria-Helen Zühlke, Birgit Knoblauch, Basilica Copacabana, Titicacasee, Bolivien
Basilica Copacabana, Titicacasee, Bolivien

Die Ruta 2 Richtung Copacabana ist gut ausgebaut. Im Hafen von San Pablo de Tiquina liegen die Schiffe der bolivianischen Marine, als Zeichen der Hoffnung eines Tages doch wieder eine Hafenstadt zu sein, bzw. einen eigenen Export-Hafen zu besitzen. Dort wird übergesetzt. Unser Ziel war der Wallfahrtsort Copacabana. Dieser recht beschauliche und hübsche Ort liegt auf 3818 m Höhe. Er war einst ein Zeremonial- und Kulturzentrum der Inkas. Nach der Machtübernahme durch die Spanier wurde es ein Pilgerort der Augustiner. IMG_3939Die Basilica de la Virgin de la Candelaria wurde von 1605 bis 1820 erbaut. Berühmt ist vor allem die aus dunklem Holz geschnitzte Madonna in der Kathedrale. Sie wurde von Francisco Yupanqui, einem direkten Nachfahre des Inka Titu Kusi Yupanqui, der wohl für viele Menschen eine bedeutende Persönlichkeit darstellt, geschnitzt. Dieser Madonna werden viele Wunder zugeschrieben. Ein Schicksal, das sie mit vielen anderen hölzernen Madonnen teilt.

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Copacabana


Wir durften am 05. Dezember vor der Basilika einer Polizeiparade beiwohnen. Zuvor schmückten Frauen den Platz mit herrlichen Blüten.

 

 

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